Rudi Kölmel im Oktober 2005 i.d.F. Vom 05.10.2007

 

Desiderata femina

 

Am Sonntag, den 24. Juni 2007 habe ich auf einer Wiese unter dem begleitenden Gesumse allerlei Insekten einige Punkte aufgeschrieben, die desiderata femina, wie ich mir eine Partnerin vorstelle:

 

Für mich ist unwichtig, was andere von Dir halten.
Mich interessiert mehr, was Du dir selbst wert bist.

 

Für mich ist unwichtig, was du besitzt.

Mich interessiert mehr, welchen Besitz Du in dir selbst dein eigen nennst.

 

Für mich ist unwichtig, welche Bücher du liest.
Mich interessiert mehr, welche Kapitel im Buch deiner Seele niedergeschrieben sind und ob und für was darin noch Platz ist.

 

Für mich ist unwichtig, wie stark du darin bist, eingenommene Positionen zu verteidigen.
Mich interessiert mehr, ob und wie Du mit Kompromissen umgehen kannst.

 

Für mich ist unwichtig, wie dauerhaft Du die Behaglichkeit des Kaminfeuers erträgst.
Mich interessiert mehr, ob Du auch bereit bist, Dich mit mir in den Sturm zu stellen, um den Wind unbeflogener Höhen zu spüren.

Für mich ist unwichtig, für welche Dinge Du keine Zeit hast.


Mich interessiert mehr, ob Du Zeit für Inspiration und die Schau des bestirnten Himmels hast.

 

Für mich ist unwichtig, wie stark deine Sehnsucht nach den Dingen ist, die man uns glauben macht, haben zu müssen.
Mich interessiert mehr, was für dich Sehnsucht nach Zimt, Vanille, Zärtlichkeit und Liebe bedeuten.

 

Für mich ist unwichtig, wie deine Pläne für das Jenseits aussehen.
Mich interessiert mehr, ob Du dir vorstellen kannst, mit mir zusammen im Chor der Stimmen des Südwinds zu singen, um dir dann im Alter, auf einem Bänkchen neben mir sitzend, ein Herz in den Sand kritzeln zu lassen.